Qytera News

Testprozesse verbessern mit TMMi und TMMi Zertifzierung

Testprozesse verbessern mit TMMi und TMMi ZertifzierungLesedauer: 3 Minuten

Wer sich mit der Verbesserung von Testprozessen beschäftigt, wird recht schnell in Berührung mit dem TMMi-Modell kommen. Unter den 58 Modellen zur Verbessung von Testprozessen nimmt TMMi eine Führungsposition ein. Seit 2010 ist es stetig weiterentwickelt worden und steht in enger Verbindung mit dem Softwareprozessverbesserungsmodell CMMI, d.h. Änderungen an CMMI finden mittelfristig auch in TMMi Berücksichtigung.

Mithilfe eines Assessments kann das TMMi-Modell dazu verwendet werden, um für ein Projekt, eine Organisationseinheit oder ein Unternehmen den Reifegrad des praktizierten Testprozesses zu bestimmen. Die Reifegradbestimmung kann dabei formal oder informal angegangen werden. Für eine formale Reifegradbestimmung sind akkreditierte Assessoren – darunter ein akkreditierter Lead Assessor – erforderlich. Ein formal bestimmter Reifegrad nach TMMi kann als Unterscheidungsmerkmal im Markt eingesetzt werden und/oder mitunter sogar von Auftraggebern im Rahmen einer Auftragsvergabe gefordert sein.

Demgegenüber werden für eine informale Reifegradbestimmung keine akkreditierte Assessoren benötigt. Empfohlen wird der Einsatz ausgebildeter und erfahrener Assessoren aber auch für diesen Fall. Unterschiede zwischen formalen und informalen Assessments für TMMi sind in einem eigenen Regelwerk beschrieben, in den TMMi Assessment Method Application Requirements (TAMAR).

Nach einem Assessment wird in der Regel ein Verbesserungsprozess angestoßen. Motivation für die Investitionen in die Optimierung von Testprozessen sind dabei neben dem formalen Nachweis einer Reifegradstufe oft Geschäftsziele, wie z.B. eine Verbesserung der Produktqualität oder die Beschleunigung der Durchlaufzeiten.

Wer kann TMMi verwenden?

Der Einsatz des TMMi-Modells ist bei allen gängigen Entwicklungsmethoden möglich. Auch agil arbeitende Organisationen können Gegenstand von Assessments und Verbesserungsmaßnahmen sein. TMMi ist ebenfalls in Verbindung mit DevOps einsetzbar. Um TMMi bestmöglich einsetzen zu können, empfiehlt sich daher die Absolvierung einer entsprechenden Ausbildung. Nachfolgend werden die Ausbildungsmöglichkeiten vorgestellt.

Bild 1: TMMi-Karrierepfade [Quelle:TMMi Foundation] × Wie kann man sich für TMMi weiterbilden?

Für TMMi sind verschiedene Karrierepfade definiert. Grundlage für alle Qualifizierungen ist der TMMi Professional. Interessant ist die Qualifikation beispielsweise für alle, die das TMMi-Modell als Grundlage für die Testprozessverbesserung verwenden wollen, ein Testverbesserungsprojekt leiten oder daran beteiligt sind. Der Kurs ist auch für diejenigen geeignet, die Unterstützung bei der Interpretation und dem Verständnis des TMMi-Modells benötigen, darunter zum Beispiel die Beziehung von TMMi zum CMMI-Modell.

Um TMMi Professional zu werden, muss eine Prüfung abgelegt werden. Auf den Seiten der TMMi Foundation findet man zur Vorbereitung auf die Prüfung den Syllabus. Der Syllabus enthält Lernziele und geplante Trainingszeiten, aber keine inhaltlichen Details. Neben dem Syllabus hat die TMMi Foundation für den TMMi Professional auch Beispiel-Prüfungsaufgaben veröffentlicht.

Auf die Prüfung bereiten verschiedene Trainingsprovider vor. Akkreditierte Trainingsprovider sind auf den Seiten der TMMi-Foundation veröffentlicht. In Deutschland kann z.B. der Anbieter Experimentus genutzt werden, der einen begleiteten ecourse auf Englisch anbietet. Die Prüfung zum TMMi Professional besteht aus 40 Fragen, die man in einer Stunde Prüfungszeit beantworten muss. Für die Prüfung kann man sich bei der ISQI oder GASQ anmelden.

Von dieser Basisqualifizierung aus kann man sich zum TMMi Accredited Assessor und dann weiter zum Accredited Lead Assessor fortbilden. TMMi akkreditierte Assessoren führen formale oder informale TMMi-Assessments durch. Für formale Assessments werden mindestens ein akkreditierter TMMi Lead Assessor und ein akkreditierter Assessor benötigt. Der Kurs besteht aus vielen praktischen Übungen, bei denen die Teilnehmer Assessments für bestimmte Situationen durchführen. Die Akkreditierung zum Assessor läuft anschließend nicht über eine Prüfung, sondern durch eine Beurteilung durch den Trainingsprovider. Der Syllabus für das Assessor Training und eine Checkliste für die Akkreditierung zum Assessor sind auf der Webseite der TMMi Foundation zu finden.

Der TMMi Test Process Improver ist eine weitere Qualifikation, die man erwerben kann. Zertifizierte TMMi Test Process Improver sind in der Lage, ein Testverbesserungsprojekt zu initiieren, es zu leiten und TMMi-basierte Verbesserungen in einer Organisation oder einem Projekt erfolgreich umzusetzen. Sie verfügen über fortgeschrittene Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Testen, TMMi, Prozessverbesserung und Assessments. Es ist daher eine geeignete Qualifikation für Berater. Das entsprechende Zertifikat ist ein sogenanntes Superschema, das auf anderen Prüfungen und Zertifizierungen aufbaut, aber selbst keine Besonderheiten aufweist. TMMi Test Process Improver müssen neben dem TMMi Professional Zertifikat zwei weitere ISTQB Zertifikate, die über den Foundation Level hinausgehen (Advanced, Expert, Specialised, Agile) sowie ein TMMi Accredited Assessor Zertifikat nachweisen. Die Akkreditierung läuft dabei über einen Antrag.

Fazit

TMMi ist das führende Testprozessverbesserungsmodell. Dauerhaft wirksam ist Testprozessverbesserung vor allem, wenn mit der Testprozessverbesserung Geschäftsziele erreicht werden können.

Die TMMi Foundation bietet einen Karrierepfad rund um das TMMi Testverbesserungsmodell an. Die Zertifizierung zum TMMi-Professional ist allen zu empfehlen, die sich für die Verbesserung von Testprozessen interessieren oder in einem Verbesserungsprojekt aktiv beteiligt sind. Über die Grundqualifikation TMMi-Professional können sich Interessierte darüber hinaus zum akkreditierten TMMi-Assessor, bzw. TMMi Lead Assessor weiterbilden. Bei diesen Assessments steht die Reifegradbestimmung im Vordergrund. Wer den Fokus auf Testverbesserung und begleitende Beratungstätigkeiten legt, der kann sich alternativ als TMMi Test Process Improver akkreditieren lassen.

19. Mai 202323. Mai 2023Finden Sie weitere interessante Artikel zum Thema:  Artikel weiterempfehlen:

Podcast #18 - Facetten der Testatutomatisierung

Podcast #18 - Facetten der TestatutomatisierungHördauer: 23 Minuten

Wilson erläutert im Dialog mit Markus und Babu, warum Testautomatisierung in Zeiten agiler Vorgehensweisen und von DevOps unerlässlich geworden ist. Er geht u.a. darauf ein, worauf es bei der Verteilung von Testaufwänden auf Basis einer Testpyramide ankommt, welche Bedeutung OpenSource hat, mit welcher Intention das Framework QTAF und die Skalierungslösung QLOAD für Last und Performanctests entwickelt wurden, warum das Unternehmen Qytera gegründet wurde und welche Fortbildungsangebote die Qytera zum Thema Testautomatisierung anbietet.

Hör' Dir hier den ganzen Podcast an: Diese Themen erwarten Dich:

[00:34] Kurzer Überblick über den Podcast

[01:48] Vorstellung Wilson Campero

[02:21] Corona, Digitalisierung und Testautomatisierung

[03:14] Gründe für gestiegene Nachfrage nach Testautomatisierung

[03:39] Agilität, DevOps und Testautomatisierung

[04:13] Manuelle Tests oder 100% Testautomatisierung ?

[04:44] Testautomatisierung und Künstliche Intelligenz

[06:19] Hauptsächliche Einsatzfelder der Testautomatisierung

[06:58] Nicht-funktionale Testarten und Testautomatisierung

[07:40] Testpyramide und Bereiche der Testautomatisierung

[08:30] Unterschiede bei nicht-funktionaler Testautomatisierung

[09:11] Einheitliches Vorgehen funktional/nicht-funktional

[09:47] Unterschiede Testautomatisierung Softwareentwicklung

[09:59] Bedeutung neuer Tools wie Cypress und Playwright

[10:51] Testautomatisierung mit Opensource-Tools

[11:57] Cloud, Mikroservices, CI/CD, Infrastructure als Code

[12:38] Testautomatisierung für Neueinsteiger

[13:02] Erfahrene Softwareentwickler und Testautomatisierung

[13:28] Erlernbarkeit für manuelle Tester

[14:02] Gründe für Schwierigkeiten beim Recruiting

[14:29] Empfohlene Ausbildung für Einsteiger

[15:06] Bedeutung von ISTQB-Zertifikaten

[15:45] Fachwissen für Testautomatisierer

[16:04] Wichtige Softskills

[16:09] Testmanager und Testautomatisierung

[16:46] Wichtige Aspekte der Testautomatisierung für Manager

[17:15] Argumente für dauerhafte Investments

[17:40] Beauftragung externer Dienstleister

[18:41] Hauptmotive für Gründung der Qytera

[19:25] Warum sich Qytera auf Testautomatisierung fokussiert

[19:49] Unterschiede der Qytera zur Konkurrenz

[20:12] QTAF: Motive für ein eigenes Testautomatisierungsframework

[20:51] Rolle von Opensource und Testercommunity für Qytera

[21:12] Gründe für Ansprache Qytera zum Thema Testautomatisierung

[21:50] Qytera-Seminare für Testautomatisierer

11. Mai 202311. Mai 2023 Artikel weiterempfehlen:

Podcast #17: Testsuiteoptimierung mit KI

Podcast #17: Testsuiteoptimierung mit KIHördauer: 40 Minuten

Schnelles Feedback ist auch bei langlaufenden Tests gefragt, insbesondere wenn Teile von Ihnen in einer CI/CD-Pipeline laufen sollen. Welcher der vielen Tests sollen aber verwendet werden? Welche Tests sollen zuerst ausgeführt werden? Warum nicht eine KI zur Ermittlung geeigneter Tests einsetzen? Wie bei einer solchen Aufgabenstellung das Werkzeug Scryer unterstützen kann, welcher Zeitaufwand für die Bereitstellung der dafür notwendigen Daten zu kalkulieren ist und welche Erfahrungen beim Einsatz von Scryer bisher gesammelt werden konnten, erfahrt Ihr im Podcast von Gregor Endler im Dialog mit Tilo und Markus.

Hör' Dir hier den ganzen Podcast an: Diese Themen erwarten Dich:

[00:30] Kurzer Überblick über den Podcast

[00:53] Vorstellung Dr. Gregor Endler

[01:34] Laufzeitprobleme von Testsuites

[03:04] Was ist Testsuiteoptimierung?

[03:35] Idee zum KI-Einsatz

[04:40] Vorgehen

[05:10] Vorteile

[06:15] Alternativen

[06:47] Trainingsdaten

[07:18] Datenhistorie und -herkunft

[07:39] Datenmenge

[08:44] Mindestmenge an Daten

[09:12] Trainingsdauer

[10:22] Fallstudie

[12:34] Effizienz

[13:34] Messung Verlässlichkeit

[14:19] Rahmenbedingungen

[15:12] Größe Testsuite und Nutzen

[16:34] Entstehung Scryer

[17:03] Vorteile Scryer

[17:58] Bestandteile Scryer

[18:56] Genutzte Techniken

[19:54] Typisches Vorgehen

[21:10] Unterstützte Programmiersprachen

[21:50] Training und Projekte

[22:56] Einsetzbarkeit

[24:38] Ausgabe Testfallbeschreibung

[25:21] Vorschlag neuer Testfälle?

[26:13] Importschnittstellen

[27:05] Nutzergruppen

[28:00] Konkrete Einsatzszenarien für Nutzergruppen

[29:45] Notwenige Projektgröße

[30:45] Einsatzerfahrungen

[31:54] Weiterer Einsatz

[32:32] Einfache Einführung

[33:47] Manuelle Tests

[34:26] Toolanbindung

[35:08] Zukunft KI bei Testsuiteoptimierung

[36:21] Neue Features

[37:11] Lizenzmodell Scryer

[37:41] Informationen zu Scryer

[38:11] Wunsch KI-Tool

[39:01] Kontaktaufnahme mit Dr. Gregor Endler

13. April 202313. April 2023Finden Sie weitere interessante Artikel zum Thema:  Artikel weiterempfehlen:

Podcast #10: Testdaten, Teststrategien, Testumgebungen für Performancetests

Podcast #10: Testdaten, Teststrategien, Testumgebungen für PerformancetestsHördauer: 18 Minuten

Bei der Umsetzung von Performancetests sind Testdaten, Teststrategien und Testumgebungen wesentliche Einflußgrößen. Bei Testdaten spielen Herkunft und wiederholte Nutzung eine Rolle. Strategisch ist zwischen Blackbox-Ansätzen und Schnittstellenfokus zu unterscheiden. Die Integration von Performancetests in eine Delivery-Pipeline kann gelingen, wenn auf die Besonderheiten geachtet wird . Bei Testumgebungen dreht sich viel um das Thema Realitätsnähe. Moritz diskutiert mit Sebastian und Markus im Podcast über diese Aspekte des Performancetests mit Kundenbezug.

Hör' Dir hier den ganzen Podcast an: Diese Themen erwarten Dich:

[00:30] Kurzer Überblick über den Podcast

[01:11] Vorstellung Moritz Salein

[01:27] Art und Herkunft von Testdaten für Performancetests

[02:20] Wiederholbarkeit der Bereitstellung von Testdaten für verschiedene Läufe

[03:30] Verwendung von "echten" Testdaten

[04:07] Weitere Ansätze für die Testdatenbereitstellung

[05:19] Sammlung und Aufbewahrung von Daten bei Performancetests

[06:38] Teststrategie: Blackbox oder Tests kritischer Schnittstellen

[07:52] Typische Phasen in Performancetestprojekten

[09:10] Performancetests im Projektverlauf

[10:15] Integration von Performancetests in Continuous Testing

[12:22] Identifikation performancekritischer Szenarien

[13:45] Bedeutung spezifizierter Performance-Anforderungen

[14:12] Gründe für Abbruch von Performancetests

[15:24] Charakteristik einer realitätsnahen Lastverteilung

[16:24] Wie realitätsnah sollte eine Performancetestumgebung sein?

[17:30] Argumente für den Aufbau einer produktionsvergleichbaren Testumgebung für Performancetests

[18:10] Separierung einer Testumgebung für Performancetests

[18:49] Ankündigung: Webinar "Continuous Performance Testing"

04. April 202304. April 2023Finden Sie weitere interessante Artikel zum Thema:  Artikel weiterempfehlen:

QLoad - Testing as a Service - Hochverfügbare und skalierbare Performancetests aus der Cloud

QLoad - Testing as a Service - Hochverfügbare und skalierbare Performancetests aus der CloudLesedauer: 2 Minuten

Wir möchten Euch herzlich zu unserem dritten Webinar in 2023 einladen und Euch das Thema Last- und Performancetests aus der Cloud vorstellen. Wir freuen uns auf Euch!

QLoad - Testing as a Service- Hochverfügbare und skalierbare Performancetests aus der Cloud

In einer Welt, die immer mehr aus Online-Diensten besteht, in der Cloud-Computing fast schon Standard geworden ist und dabei immer komplexere und skalierbarere Software entwickelt wird, werden Tests nicht funktionaler Art, wie Performancetests, immer wichtiger. Denn durch falsch konfigurierte Systeme, schlecht skalierbare Software oder gar Ausfälle der Applikationen werden durch die meist hohe Nutzerzahl schnell Publik gemacht. Es wäre nicht das erste System, das viral zerrissen wurde und so ein schlechtes Image erhalten hat. Das teilweise auch auf das ganze Unternehmen bezogen wird. Deshalb nutzen Sie die Möglichkeiten. Genau so wie Sie Ihre Software in bzw. für die Cloud entwickeln, können wir auch sie über Performancetests aus der Cloud prüfen. Hier bietet die Qytera etwas neues, QLoad - Testing as a Service. Eine hochverfügbare, gut skalierbare, auf Anforderung bereitgestellte und den Bedürfnissen angepasste Lösung für Performancetests aus der Cloud. Und dazu nutzen wir gängige Technologien wie AWS als Plattform zum Betrieb, JMeter als Performance Testing Tool und Grafana als Auswertungsinstrument für die Metriken.

Wann und Wo?

Am 29. Juni 2023 17:00 im Zoom-Meeting

Sprecher

Moritz Salein:

Moritz Salein ist schon seit über 20 Jahren in der IT und inzwischen über 10 Jahre im Softwaretest tätig. Hierbei war er bei unternehmergeführten Softwareentwicklungs- und Consultingfirmen sowie bei verschiedenen DAX-Unternehmen im Logistik- und Finanzbereich im Einsatz. Dabei sammelte er seit über 8 Jahren viel Erfahrung als Teil von agilen Teams und konnte die unterschiedlichsten Tätigkeiten und Rollen eines Softwaretester einnehmen. Inzwischen spezialisierte er sich immer mehr auf die Umsetzungen von Testautomatisierungs- und Last & Performancetest-Lösungen, gerade auch im Open Source Bereich und ist hier als Consultant für die Qytera Software Testing Solutions GmbH tätig.

Moderator

Markus Thaler:

Markus Thaler war 22 Jahre in der Commerzbank tätig, wo er sich mehr als 10 Jahre um Teststandards, Testwerkzeuge und Testautomatisierung in einer zentralen Funktion gekümmert hat, bevor er nach einer Zwischenstation im Testinfrastrukturmanagement acht Jahre als Testmanager in der Risikofunktion der Commerzbank gewirkt hat. Vor der Commerzbank konnte er Testerfahrungen bei Lufthansa, Siemens, Nestle und der DZ-Bank gewinnen. Aktuell ist er als Senior Testmanager und Testarchitekt bei Qytera tätig.

04. April 202304. April 2023Finden Sie weitere interessante Artikel zum Thema:  Artikel weiterempfehlen:

Akzeptanztests mit Gauge

Akzeptanztests mit GaugeLesedauer: 2 Minuten

Gauge ist ein Open Source Framework um Akzeptanztests zu entwickeln. Dabei setzt Gauge auf eine Markdown Sprache die flexibel gestaltet und mit der für jede Zielgruppe eine aussagekräftige Spezifikation erstellt werden kann. Vergleichbar mit Cucumber und Gherkin, wird ein Szenario in Freitext entworfen.

Akzeptanztests mit Gauge

In diesem Webtutorial wird Pascal Moll auf die Grundlagen von BDD eingehen, Given, When, Then, erklären, was es mit Feature Files und Stepfiles auf sich hat und anschließend ein praktisches Beispiel vorstellen. In diesem Zusammenhang wird auch der Unterschied zu Cucumber und Gauge aufgezeigt.

Wann und Wo?

Am 30. März 2023 17:00 im Zoom-Meeting

Sprecher

Pascal Moll:

Pascal Moll ist freiberuflicher Berater, Java-Entwickler und agiler Tester. 2021 belegte er den 2.ten Platz beim Freelancer des Jahres Wettbewerb. Er ist ISTQB Advanced Zertifiziert und seine Schwerpunkte liegen im Testmanagement und Testautomatisierung. Sein Wissen teilt er regelmäßig in Podcasts, Artikeln, Blogposts und Schulungen.

Moderator

Markus Thaler:

Markus Thaler war 22 Jahre in der Commerzbank tätig, wo er sich mehr als 10 Jahre um Teststandards, Testwerkzeuge und Testautomatisierung in einer zentralen Funktion gekümmert hat, bevor er nach einer Zwischenstation im Testinfrastrukturmanagement acht Jahre als Testmanager in der Risikofunktion der Commerzbank gewirkt hat. Vor der Commerzbank konnte er Testerfahrungen bei Lufthansa, Siemens, Nestle und der DZ-Bank gewinnen. Aktuell ist er als Senior Testmanager und Testarchitekt bei Qytera tätig.

Häufigste Fragen und Antworten

SeminareIch möchte einen Kurs buchen und lande bei Eventbrite?

Wir wickeln die Buchungen und die Verwaltung der Seminare und Prüfungen über Eventbrite ab. Dies hat für Sie den Vorteil, dass Ihre Daten bei einem zertifizierten Dienstleister gespeichert sind und Sie sich außerdem dort ein Login erstellen können und weitere Tickets - auch Seminare bei Qytera - buchen können.

Kann ich eine Buchung widerrufen?

Bei Stornierung bis vier Wochen vor Veranstaltungsbeginn wird eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 20% der Teilnehmergebühr erhoben. Im Falle einer späteren Stornierung oder bei Nichterscheinen berechnen wir die volle Teilnehmergebühr.

Was passiert, wenn ich an einem späteren Seminar teilnehmen möchte? Kann ich die Teilnahme verschieben?

Die Teilnahme kann jederzeit verschoben werden. Eine einmalige Umbuchung ist kostenlos.

Ich habe kein Laptop oder kann auf meinem Laptop keine Software installieren? Was kann ich da machen?

Wir haben in begrenztem Umfang Leihgeräte, die wir Ihnen zur Verfügung stellen können. Bitte geben Sie diesen Wunsch bei der Buchung an.

Warum erhalten wir eine Virtuelle Maschine (VM) bzw. sollen diese nutzen?

Der Vorteil der Nutzung der VM ist, dass wir sofort starten können - Sie müssen abgesehen von VirtualBox keine Software auf Ihrem PC installieren - es ist alles für Sie vorbereitet: Java, Selenium nebst allen Bibliotheken, eine IDE (Integrated Development Environment), Browser, Tools, etc. Aus Lizenzgründen nutzen wir das frei verfügbare Linux Mageia als Basis für die VM. Durch einen nutzerfreundlichen Window Manager werden Sie sich aber schnell zurechtfinden. Wir empfehlen bei Teilnahme die Nutzung von VirtualBox und unserer zur Verfügung gestellten VM, da somit viele Probleme des eigenen PCs verhindert werden.

Wieso benötigen wir eine Internetverbindung für die Schulung?

In den Übungen verwenden wir Tools, Bibliotheken und ein Testobjekt bzw. SUT, die nur im Internet verfügbar sind. Deshalb ist es zwingend notwendig eine dauerhafte Internetverbindung herstellen zu können. Hierbei ist gerade in geschützten Netzwerken darauf zu achten, dass auch die Zugriffe nicht eingeschränkt sind (z.B. durch Firewall oder Proxy). Nutzen Sie bitte bei Unklarheiten den Technikcheck oder kontaktieren Sie uns, damit wir dies gemeinsam abklären können.

Muss ich meine Prüfung/Zertifizierung direkt nach dem Seminar machen oder kann ich einen späteren Termin nutzen?

Sie können die Prüfung auch an einem späteren Termin ablegen. Wir bieten regelmäßige Zertifizierungstermine in unserem Testcenter (IREB, ISTQB) an.

Testautomatisierung mit SeleniumReichen meine Programmierkenntnisse aus? Ich kann kein Java.

Es ist wichtig ein Verständnis für objektorientierte Programmierung mitzubringen. Vorteilhaft wären Grundkenntnisse in einer objektorientierten Programmiersprache. Welche Sprache Sie gelernt haben, ist dabei nicht so relevant. Ein Großteil des Seminars werden wir programmieren, darauf sollten Sie vorbereitet sein. Der Kurs ist aber so aufgebaut, dass die Übungen mit dem Anlegen eines neuen Projekts beginnen und alle Aufgaben aufeinander aufbauen. Selbst wenn Sie bei einer Übung nicht fertig werden, stellen wir für jedes Kapitel bzw. Schwerpunkt einen Zwischenstand zur Verfügung, auf den Sie Ihre weiteren Übungen vornehmen können.

Lasttest und Performancetest mit JMeterWir nutzen im Unternehmen das Tool [...] - lohnt sich da der Seminarbesuch?

In diesem Seminar werden Sie auch grundlegende Konzepte von Last- und Performancetests kennenlernen. Diese können Sie oftmals auch direkt mit anderen Tools übertragen und sind nicht Tool-spezifisch. Natürlich gibt es Eigenheiten eines jeden Tools, die leider im Verlaufe des Kurses nicht behandelt werden können.

PrüfungenFindet die Prüfung in Eschborn oder in Frankfurt am Main statt?

Die Prüfungsabnahme erfolgt in unseren Räumlichkeiten (Hanauer Landstr. 114, 60314 Frankfurt am Main) bei einer Präsenz-Prüfung. Falls Sie Ihre Prüfung online ablegen möchten, kann dies auch erfolgen, insofern Sie bei uns ein Training besucht haben.

Kann ich die Prüfung auch in Englisch ablegen?

Die Prüfung kann jederzeit in englischer Sprache abgelegt werden. Bitte beim Bestellvorgang über Eventbrite berücksichtigen.

Fallen Umbuchungskosten an, wenn ich zu einem späteren Zeitpunkt die Prüfung ablege?

Im einmaligen Falle einer Umbuchung, fallen keine Kosten an. Bitte um kurze Information 1-2 Werktage vor Prüfung.

Wie schnell erhalte ich ein Ergebnis?

Das prozentuale Ergebnis erhalten Sie direkt nach Beenden der Prüfung, da die Prüfung online via Tablet oder PC abgelegt wird.

Wann erhalte ich das Zertifikat?Kann das Zertifikat auch ins Ausland versendet werden?

Eine Übermittlung via Post ins Ausland ist leider nicht möglich. Gerne versenden wir das Zertifikat in diesem Fall in elektronischer Form per E-Mail.

Ist zur Vorbereitung neben dem Buch "Basiswissen Softwaretest" ein Skript zu beziehen? (z.B. PowerPoint Folien in Ordnern, etc.)

Ein spezielles Skript existiert nicht, allerdings können zur Prüfungsvorbereitung folgende Links hilfreich sein:

  • ISTQB Foundation Level Prüfungsvorbereitung
  • ISTQB Lehrpläne
  • ISTQB Lernmaterialien
  • ISTQB Foundation Level Zusammenfassung
  • Haben Sie weitere Bezugsquellen oder Hilfestellungen?

    Weitere Informationen finden Sie in unseren Blogartikeln: Blogartikel Ihre Frage ist nicht enthalten oder Sie möchten eine vertiefen? Zögern Sie nicht, unsere Ansprechpartnerin Frau Natalie Geis anzusprechen.

    20. März 202320. März 2023Finden Sie weitere interessante Artikel zum Thema:  Artikel weiterempfehlen:

    Podcast #16: Test Intelligence: Eine Einführung mit Elmar Jürgens

    Hördauer: 30 Minuten

    Wie Test Intelligence dazu beitragen kann, das Testen auf Basis der eigenen Daten effektiver und effizienter zu gestalten, erläutert Elmar Jürgens in dieser Folge im Dialog mit Markus und Sebastian. Mit Unterstützung des Werkzeugs Teamscale können Gaps in der Testabdeckung erkannt und die Fehlerfindungsrate von langlaufenden Tests optimiert werden. Wie das bei Kunden ankommt und wie bei der Einführung am Besten vorgegangen werden sollte, kommt im Podcast zur Sprache. Weiterführende Hinweise erleichtern einen tieferen Einstieg in den vielversprechenden Analyseansatz.

    Hör' Dir hier den ganzen Podcast an: Diese Themen erwarten Dich:

    [00:33] Kurzer Überblick über den Podcast

    [01:13] Vorstellung Elmar Jürgens

    [02:25] Was ist Test Intelligence? 

    [03:13] Steigerung von Effizienz und Effektivität durch Test Intelligence

    [04:28] Beispiel für den Nachweis einer Verbesserung anhand gemessener Zahlen

    [06:08] Zeitraum für Wirksamwerden der Vorteile

    [07:37] Einsetzbarkeit von Test Intelligence 

    [08:33] Test Intelligence bei automatisierter und manueller Testausführung

    [09:27] Teamscale und Test Intelligence: benötigte Daten

    [10:48] Visualisierung von Codeänderung

    [13:25] Coverage-Analyse in Echtzeit?

    [14:33] Welche Programmiersprachen unterstützt Teamscale?

    [16:37] Test Intelligence für einzelne Tickets

    [17:51] Häufige Ausgangssituationen

    [20:19] Relevante Codeänderungen für Tester und andere Rollen

    [21:20] Teamscale für Entwickler

    [21:58] Rollenübergreifende Nutzung von Teamscale

    [22:56] Erste Kunden

    [23:31] Kundentreue

    [24:46] Branchen wichtiger Kunden

    [25:46] Erfolgsfaktoren für die Einführung von Teamscale

    [26:52] Hürden bei der Einführung

    [27:12] Einsatz bei Startups

    [28:07] Aktuelle Heausforderungen

    [28:57] Forschung?

    [26:52] Kostenlose Workshops von CQSE

    Oder lies Dir das ganze Gespräch hier durch:

    Herzlich Willkommen, liebe Tester Community, zu unserer Konversation mit dem Freelance Software Test Specialist Jonas Rißland heute zum Thema Testautomatisierung im Versicherungsumfeld.

    Vielen Dank für die Einladung ich freue mich heute gemeinsam mit euch auf spannende Fragen eingehen zu können.

    [00:45]

    Bevor wir jetzt richtig ins Thema einsteigen, würde ich Dich bitten ganz kurz zu sagen, was Du heute zum Thema “Testautomatisierung im Versicherungsumfeld” sagen willst.

    In der Versicherungswelt dreht es sich aktuell oft um Erneuerungsprojekte, neue Frontends (z. B.: Guidwire, BiPro). Mit neuen Entwicklungsprojekten kommt auch oft die agile Vorgehensweise Scrum oder Kanban und um hier mitzuhalten bietet sich Testautomatisierung einfach an. Darüber würde ich gerne mit euch sprechen.

    [01:58]

    Bevor wir ins Thema tiefer reingehen, wäre es schön, wenn Du noch kurz ein paar Worte zu Dir sagen könntest... Wer bist Du und was hast Du für Schwerpunkte?

    Sehr Gerne. Ich bin seit 7 Jahren als Tester, Testautomatisierer und Testmanager bei unterschiedlichen Firmen tätig gewesen und in unterschiedlichen Projekten. Seit letztem Oktober bin ich selbstständig tätig. Gelernt habe ich Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und war auch gute 2 Jahre als Entwickler tätig bevor es mich wieder zurück zum Testen gebracht hat, was ich während meiner Ausbildung schon kennengelernt hatte. Privat Tüftel ich gerne mit Arduinos und Raspberry Pis rum und praktiziere Elektrotechnik.

    Einsatzumfeld

    [03:06]

    Du hast bist vor kurzem in einem größeren Projekt in einer Versicherung als Testautomatisierer gearbeitet. Siehst Du Besonderheiten im Einsatzumfeld Versicherungen ?

    Der Wandel der Zeit. Aktuell müssen viele große Versicherungen mit kleinen neuen schnellwachsenden Konkurrenten mithalten, die meist sehr digital und Transparent sind um darauf reagieren können, was der Kunde wünscht. Dies führt zur Etablierung von Agilität und jüngerer Denkweisen.

    [03:53]

    Wieviel Testautomatisierer gab es im Projekt ?

    Wir waren am Ende zu 3. und betreuten öfter einen Auszubildenden.

    [04:07]

    Warst Du der erste Testautomatisierer im Projekt ?

    Nein, ich kam als zweiter interner Testautomatisierer in das Projekt.

    [04:33]

    Wie war die Situation der Testautomatisierer im Projekt als Du dazu gekommen bist?

    Als ich zu dem Projekt kam gab es einen internen und 3 externe Testautomatisierer. Die Qualität der zu automatisierenden Testfälle setze viel fachliches KnowHow und Knowledge der Software voraus. Es war recht unorganisiert und wir mussten oft Testfälle von den fachlichen BAs verbessern lassen, welche auch die Testfälle schrieben.

    [05:38]

    Wie haben sich die Teamstrukturen bei den Testautomatisierern im Projekt über die Zeit geändert ?

    Nach kurzer Zeit im Projekt fielen die externen Kollegen komplett weg und wir bemühten uns um einen weiteren internen Kollegen, der zeitnah gefunden wurde und uns sehr gut durch sein Testautomatisierungs-Know-How unterstützen konnte. Zusätzlich wurde oft die Struktur verändert. Um uns als Team zu orientieren versuchte ich SCRUM zu etablieren, nach kurzer Zeit schwenkten wir jedoch auf Kanban, womit wir besser die Tätigkeiten abarbeiten konnten und deutlich spontaner auf Releases oder Hotfixes und die dazugehörigen Tests reagieren konnten.

    Letzten Endes wurde beschlossen die Testautomatisierer aufzuteilen und den einzelnen Entwicklungsteams im Projekt zuzuordnen, zusätzlich dazu wurde eine Testautomatisierung-Gilde etabliert zum Austausch über Weiterentwicklungen des Framworks. Leider habe ich die letzte Phase nicht mehr voll mitbekommen.

    [07:11]

    Wie war die Zusammenarbeit mit Testautomatisierern aus anderen Teams ?

    Wie leider sehr oft der Fall benötigt es für die Zusammenarbeit Motivation, diese war nicht wirklich vorhanden bevor ich dazu kam. Gemeinsam mit den zwei Kollegen führten wir Austausch mit Kollegen des Mutterkonzerns und auch intern gelang es mir einige Gespräche mit anderen Projekten die Testautomatisierung betrieben zu führen.

    [08:41]

    Welche organisatorische Aufstellung von Testautomatisierern hälst Du für die Beste ? Ein Team von Testautomatisierern oder die Mitarbeit von Testautomatisierern in fachlich dominierten Teams ?

    Das würde ich von der Struktur des Projektes abhängig machen. Wenn es beispielsweise 4 oder 5 Entwicklungsteams in dem Projekt gibt aber nur 3 Testautomatisierer, dann ist es sinnvoll mit dem Testautomatisierern gemeinsam ein Konzept der Arbeitsweise auszuarbeiten. Wenn die -Anzahl der Teams zur Anzahl der Testautomatisierer übereinstimmend ist, macht es Sinn diese direkt einem Team zuzuordnen. Jedoch sollten die TAs Zeit eingeräumt bekomme damit mögliche Punkte zur Überarbeitung oder Erweiterung des Testframeworks nicht zu kurz kommen.

    [09:35]

    Hat sich die Testautomatisierung im Projekt auf die Automatisierung von Oberflächenaufgaben beschränkt ?

    Die Automatisierung war sehr stark auf die Oberflächen-Testautomatisierung beschränkt. Jedoch zum Test von BiPro wurde SOAP-UI und für Lasttests (durch externe Dienstleister) Neoload verwendet.

    Testprozess

    [10:07]

    Spielte die Testautomatisierung in der Teststrategie eine Rolle ?

    Ja es wurde ein hoher Grad an Testautomatisierung in der Teststrategie erwähnt, jedoch wurde dieser leider nicht erzielt.

    [10:33]

    Gab es da technische Ursachen oder andere ?

    Ich denke, es lag mit am Aufbau des Projekts. Letztlich braucht man eine Nachvollziehbarkeit von Features zu Tests also zur Testabdeckung. Wenn die Connection nicht vorhanden ist, gibt es halt diesen Punkt, dass es nicht funktioniert.

    [10:53]

    Wie schwierig war es, Testanalysten zur Erstellung geeigneter Testfallvorlagen zu bewegen ?

    Erstmal vorweg, wir hatten leider keine Testanalysten sondern nur Business Analysten. Diese mussten neben der Erstellung neuer Tasks und deren Betreuung in der Umsetzung noch die Testfälle erstellen, da die Prio auf der Entwicklung lag, bedurfte es mehrere Anläufe bevor wir neue Testfälle erhielten, dies zog sich teilweise über Wochen hinweg.

    [11:55]

    Wie seid Ihr vorgegangen, um die benötigten Testfallvorlagen von den Testanalysten zu erhalten ?

    Damit wir die Atomarität der Testfälle erhöht werden konnten, haben wir entschieden Termine mit den BAs zu machen und sie zum einen abzuholen, was TA ist und wie Testfälle beschrieben sein sollten. Zusätzlich haben wir mehrere Termine angesetzt pro Entwicklungsteam um gemeinsam neue Testfälle zu besprechen oder eine Vorgehensweise für die Unterstützung unserer Seite zu definieren.

    [12:54]

    Wie habt Ihr von Änderungen an bereits implementierten Testfallvorlagen mitbekommen ?

    Meist durch auftretende Fehler beim ausführen der Testfälle. Je nach Team kamen die Infos aber teilweise auch vorher. Zusätzlich durch eigene Recherchen in den einzelnen Scrum-Boards der Teams. Die Situation sollte sich durch das Aufteilen in die einzelnen Entwicklungsteams etwas verbessert haben, so zumindest die Theorie.

    [14:05]

    Wie sollte die Kommunikation von solchen Änderungen Deiner Meinung nach am Besten laufen ?

    Je nach Aufstellung. Aber wenn das Tool gescheit genutzt wird und die Testfälle zu User Stories oder Epics verknüpft sind sollten diese bei Änderungen an der Funktionalität zum Review markiert werden und die fachlichen Tester sollten dies dann auch umsetzen (Wunschdenken). Ich denke so ein Szenario ist nur schwer umsetzbar, aber Infos an die Testautomatisierer zu geben wäre in vielen Punkten von Vorteil, jedoch müssten dann alle BAs wissen, was fachlich in ihrem Bereich betroffen sein könnte.

    [15:02]

    Hälst Du es für sinnvoll, Teammitglieder ohne Automatisierungserfahrung aktiver in die Testautomatisierung einzubeziehen ?

    Das kommt immer auch auf den Typ Mensch an. Ich denke wenn das Team gemeinsam etwas bewirken will, ist es simpler einen solchen Weg einzuschlagen. Generell sollten die Personen aber mindestens wissen was TA bedeutet und was alles dafür benötigt wird.

    [15:53]

    Was hälst Du von BDD, insbesondere von Cucumber ?

    Da bin ich zwiegespalten. Aus meiner Brille als aktuell Testmanager finde ich es spannend, da so vieles eventuell schon deutlich früher gescheit ausformuliert werden müsste und man sich so ggfs. durch die Normung der Anforderungen schon Testfälle schreibt und gar nicht erst eigene Testfälle definieren muss.

    Auf der anderen Seite sehe ich, dass es immer einen guten Grund für seperatisierte Tester gibt, die die Software basierend auf den Anforderungen tests. Hierbei gilt, dass ein Tester nicht nur das testen wird, was in der Anforderung steckt, sondern noch über den Tellerrand hinaus denkt. So kenne ich das zumindest von mir. Die Anforderung ist eben nicht gleichzusetzen mit den Testfällen.

    [17:01]

    Wo siehst Du Schwierigkeiten bei der Einführung eines Vorgehens wie BDD/Cucumber ?

    Die Norm-Sprache muss etabliert werden, jeder muss es wollen. Die Keywords müssen klar definiert werden und der Code hinter einem solchen Keyword muss ebenfalls definiert

    [17:34]

    Behaviour Driven Testing ist ja meistens eher bei den Testautomatisierern beliebt. Wie überzeuge ich den fachlichen Bereich das zu nutzen ?

    Das bedarf viel Pflege der Beziehungen. Man muss sich mit denen zusammensetzen, die Vorteile zeigen, z.B. in Form von Workshops.

    Testdatengenerierung

    [18:08]

    Ihr habt generierte Testdaten in Euren automatisierten Skripts verwendet. Warum kann es sinnvoll sein, Testdaten für automatisierte Tests auf Vorrat zu produzieren ?

    Klarer Vorteil ist, dass die Testdaten bereits im Testsystem vorhanden sind. Man mach sich zeitlich unabhängig von der Ausführung. Wenn für die Testdatengenerierung ebenfalls die Oberfläche Benutzt werden muss, da es keine API oder DB-Zugriffe gibt, dann kann dies ggfs. pro Testdatensatz bis zu mehreren Minuten in Anspruch nehmen.

    Zusätzlich dazu wird die Ausführung der Tests deutlich entkoppelt von der Funktionalität die für die Testdatengenerierung benötigt wird. Wenn diese defekt wäre, würde zwar ein Fehler im System eingetragen, der noch behoben werden kann vor dem Live-Gang aber die restliche Funktionalität könnte noch durchgetestet werden und so kann die Qualität der Software insgesamt besser bewertet werden.

    Großer Vorteil, wenn man es tagsüber nur selber machen kann, blockiert es die Hardware von einem selbst. So ist es, dass es auf einer virutellen Maschine, meistens auf einem Server läuft und nachts ausgeführt wird. Tagsüber kann man dieselbe Ressource zum Ausführen von Testfällen verwenden.

    Technologien und Frameworks

    [20:18]

    Welche Technologien habt Ihr für die Testautomatisierung eingesetzt ?

    Ein eigenentwickeltes Testframework ,welches auf Selenium in Java basierte.

    Es hatte unterschiedliche Clients zum anbinden von Host-Software via Telnet oder auch zum Anbinden von Jira zum auslesen der einzelnen Testpläne, welche mit dem AddOn TestFlow erstellt wurden. Wir haben dafür das Jira-Addin Testflo verwendet.

    [21:06]

    Das von Euch verwendete Test Automation Framework war ein “Eingenprodukt” der Versicherung. Wie hast Du es zu Beginn in Deinem Projekt vorgefunden und wie hat es sich weiterentwickelt ?

    Das Produkt war sehr aufgebläht, den Zustand konnten wir mit der Zeit und durch Anwendung von CleanCode, dies war eine Anforderung des Projektes, nach und nach etwas verschlanken und besser verständlich machen. Teilweise wurden Erweiterungen für die Integration von Schnittstellen eingebaut.

    [21:54]

    Mit der Eigenentwicklung kam ja dann auch Softwareentwicklung ins Projekt. Hat das die Komplexität der Projekts erhöht ?

    Die Testautomatisier, die wir im Projekt, hatten waren alles Softwareentwickler. Letzten Endes war eine höhere Komplexität vorhanden. Letzten Endes aber auch nein. Wir haben das Projekt vom Mutterkonzern übernommen und angepasst. Jedes Testautomatisierungsframework hat den Aspekt, dass man Entwicklung schon kennen und auch damit umgehen können sollte.

    [22:35]

    Ihr habt ein organsationsinternes Testframework verwendet. Hättest Du die Verwendung eines verbreiteten Testframeworks besser gefunden ?

    Generell denke ich jeder benutzt ein Framework und passt es an seine Bedingungen an. Bei uns war es eben Selenium mit einem sehr groß aufgebauschtem eigenen Framework.

    Aus mehreren Gesichtpunkten ist es sinnvoll nicht zu weit von Standards abzuweichen. Der größte Punkt dabei ist, finden von neuen Mitarbeitern, bei dem verwendeten Framework benötigt es mindestens 3-6 Monate der Einarbeitung. Sollte der Standard oder ein etablierteres Framework verwendete werden, sollte das deutlich schneller gehen. Natürlich benötigt es dennoch immer eine gewisse Einarbeitungszeit.

    [23:41]

    Ihr habt Euch andere Frameworks angeschaut, z.B. das Robotframework oder das Testautomation Framework der Firma Qytera. Was waren letztlich die Beweggründe beim organisationsinternen Framework zu bleiben ?

    Der Hauptgrund für die Entscheidung war der Projektfortschritt. Hätten wir ein neues Testframework einsetzten wollen, so hätten alle bereits bestehenden Testfälle auf das neue Framework angepasst werden müssen. Die Pflege von zwei Frameworks wäre unsinnig und der Umzug bedeutete Aufwand von vermutlich mehreren Monaten, in dieser Zeit würde ebenfalls keine neuen Testfälle umgesetzt werden, da das Personal nicht erhöht werden konnte.

    Integration in die CI-/CD Pipeline

    [24:34]

    Wie erfolgte die Integration der automatisierten Tests in die CI/CD-Pipeline ?

    Learning by doing war hier das Motto, ich hatte den Wunsch uns mehr Zeit für die Automatisierung zu verschaffen und somit war es für mich ein logischer Schritt das die Ausführung der Testfälle in Jenkins erfolgen sollte und mindestens die Smoketests direkt nach einem erfolgreichen Deployment getriggert werden könnten.

    Wir haben gemeinsam mit einem Kollegen der die Entwickler Pipelines betreute ein Konzept erarbeitet. Die Pipeline zur Ausführung habe die TAs geschrieben, dies war in den ersten 6 Monaten großteils meine Aufgabe. Die anderen Kollegen konnten sich daher mehr auf die Umsetzung der Testfälle fokussieren.

    Der Aufruf der Testing Pipeline wurde dann direkt vom Kollegen in die Deploymentpipeline integriert.

    [25:51]

    Warum ist es besser, Regressionstests manuell anzustarten ?

    Die Frage ist jetzt eher zum kontern geeignet. Ist es wirklich besser Regressionstests manuell zu starten? Ich denke generell ist es sinnvoll auch Regressionstests in eine CI/CD Pipeline mit einzubinden und diese nach erfolgreichen Smoketests auszuführen. Jedoch wurde die Anbindungen an den CI/CD Prozess erst während meiner Zeit für die Smoketests umgesetzt und die Anbindung der Regtests wurden geplant aber bis dato nicht umgesetzt.

    [26:48]

    Hatte das eventuell mit den Laufzeiten der Regressionstests zu tun ?

    Ja, das stimmt. Wenn man darüber nachdenkt, was man damit erreichen will. Die Auswertung der Ergebnisse der Regressionstests können auch später ausgewertet werden. In jedem Fall sollten die Smoketests erfolgreich durchgelaufen sein bevor die Regressionstests gestartet werden.

    [27:38]

    Was hat Euch bewogen die Testdatengenerierung in die CI/CD-Pipeline zu verlegen und welche Besonderheiten sind dabei zu berücksichtigen ?

    Wir hatten sehr hohe Aufwände für die Erzeugung der Testdaten ohne Automatisierung und zusätzlich lokal. Dies bedeutet es konnten keine weiteren Testfälle entwickelt werden in der Zeit. Es fehlte Zeit für die Umsetzung in CI/CD, daher hatte jeder TA für sich selbst eine schnelle automatisierte / oder Teilautomatisierte Lösung mit bash erstellt. Die Skripte konnten teilweise ohne große Änderungen direkt in die CI/CD Pipeline in Jenkins übernommen werden, aber zum besseren Ausführen wurde ein komplettes Konzept erzeugt, welches letztlich nach meinem Ausscheiden in groovy umgesetzt wurde.

    So sollten sollten die Skripte nicht mehr lokal sondern auf den Jenkins-Nodes ausgeführt werden und wie im Konzept mit eingeplant keinerlei Aufwände mehr für die TAs anfallen, da die Testfälle automatisch mit neuen Testdaten in einem Nightly Build je nach Bedarf aufgefüllt werden.

    Nutzung einer Vault für die Berechtigungen der Testautomatisierungsuser

    [29:51]

    Für die automatisierten Testfälle sind Nutzer mit verschiedenen Berechtigungsprofilen notwendig. Welche Änderungen haben sich zuletzt bei Verwendung dieser User ergeben ?

    Es gab mehrere Sicherheitskritische Vorfälle, daher wurde der Beschluss gefasst alle Benutzerdaten, auch von Testsystemen komplett in Vaults auszulagern. Vorerst gab es eine schnelle Lösung wo die Nutzer verschlüsselt abgelegt wurden und kurz vor meinem Abschied konnten wir sogar eine eigene Vault erhalten. Die Anbindung in Java sollte dank vorhandener Plugins schnell erfolgen. Das wurde mir auch von einem ehemaligen Kollegen bei unserem letzten Gespräch bestätig.

    BIPRO

    [30:55]

    Der Schwerpunkt Eurer Tätigkeit war Frontend-Testautomatisierung. Ihr hattet aber auch mit Tests des Service-APIs für Versicherungen - BiPro - zu tun. Was war Eure Aufgabe ?

    Es gab bereits extern entwickelte Tests in einem vermutlich eigens entwickelten Framework, welches mit Excel-Dateien arbeitet und die API-Requests abschickte.

    Die Ausführung und Auswertung wurde von unserem Team betreut.

    Zusätzlich unterstütze ich ein Entwicklungsteam bei der Einführung einer Jenkins-Pipeline um von Ihnen entworfene Schnittstellen-Tests in SOAP-UI auszuführen.

    [31:57]

    Hälst Du es für sinnvoll, in einem Framework die Testautomatisierung von Front-End und API unterzubringen oder sollte man das eher getrennt halten ?

    Den Vorschlag hatte ich schon einmal gebracht, generell hätte es die Möglichkeit gegeben es mit in dem eigenen Automatisierungsframework

    [32:37]

    Es ist am Ende einfacher daraus zwei verschiedene Projekte zu machen oder nur ein einziges ?

    Vorteil eines Standardframeworks ist es

    [33:11]

    Details zum im Projekt eingesetzten Framework für automatisierte BiPro-Test

    Ja es wurde ein extern entwickeltes Framework eingesetzt, was spontan in die Hoheit der Testautomatisierung überging. Vorher war es in der Hoheit der Fachlichen Teams. Daher konnten wir nur eine Betreuung anbieten. Des weiteren wurde SOAP-UI eingesetzt. Dies wurde von einem Entwicklungsteam genutzt und gemeinsam mit TA wurde die Ausführung in einer Jenkins-Pipeline etabliert.

    [33:55]

    Du hast Dich vor kurzem selbständig gemacht. Wie können Interessierte mit Dir Kontakt aufnehmen ?

    Aktuell bin ich bis Ende März in einem Projekt, aber sehr gerne nehme ich den kleinen Werbeslot an. Ich bin via Linked-In, Xing oder per Mail erreichbar unter: jonas.rissland@outlook.de.

    Gerne wenn auch gerade nicht für ein Projekt verfügbar, können wir auch einfach nur für einen Austausch zusammenkommen.

    [34:44]

    Was hälst Du persönlich von ISQTB-Schulungen? Würdest Du den Besuch des ISTQB-Seminars Test Automation Engineer empfehlen ?

    Persönlich bin ich im Advanced Bereich zum Testmanager zertifiziert. Das ISTQB-Seminiar zum Test Automation Engineer steht noch auf meine ToDo-List. Wenn es so wird wie meine letzten Schulungen in dem Bereich, dann werde ich mein bisheriges Wissen stärken und weiter Punkte mitnehmen können, die mich zukünftig weiter bringen.

    [35:52]

    Vielen Dank Jonas, dass Du Dir Zeit genommen hast, uns Einblicke in das Thema Testautomatisierung im Versicherungsumfeld zu geben.

    (Grußworte von Jonas …)

    Sehr gerne es freut mich heute Teil eures Podcasts sein zu dürfen und gerne komme ich noch einmal mit in eine Runde. Allen Zuhörern wünsche alles Gute und vielleicht schreibt oder hört man sich in Zukunft in diversen Socialen Medien.

    Wenn aus der Tester-Community noch jemand Anregungen hat, Feedback geben will, dann schreib bitte an podcast@qytera.de.

    Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

    08. März 202309. März 2023Finden Sie weitere interessante Artikel zum Thema:  Artikel weiterempfehlen: